„Un wenn dat Trömmelche jeht…“ – was wäre ein Schützenaufzug ohne den hellen Klang der Flöten und Trommeln? SO entstand nach der Gründung der St. Marien-Schützenbruderschaft beinahe zwangsläufig in der Oberstadt ein Trommler- und Pfeiferkorps. Bei der ersten Kirmes 1948 spielte zwar noch der Spielmannszug aus Gerderath im zweiten Jahr waren es aber bereits Oberstädter, die die Kirmesaufzuüge begleiteten, unter ihnen Theo Wilms als Tambourmajor, Helmut Walter, Paul und Werner Rahn. Zur Gründungsversammlung am 15. Januar 1950 trafen such Theo Wilms Helmut Walter, Willi Siegers, Karl Garon, Arthur Kutzborski, Rudi Wibbing, Werner und Paul Rahn, Theo Görtz, Günther Rabzinski, Walter Wanna, Jakob Wilms und Matthias Breuer. Aus ihrer Mitte wurden Theo Wilms als Korpsführer und Helmut Walter als Kassierer gewählt. Die Musikanten gaben sich den Namen „Trommler- und Pfeiferkorps Wassenberg-Oberstadt“. Einige der Gründungsmitglieder hatten bereits praktische Erfahrung im Flöten- und Trommelspiel. Weitere Musiker wurden ausgebildet. Helmut Walter brachte Paul Langerbeins, Christian Dohmen, Willi Siegers und Peter Moll die „Flötentöne“ bei. Der ältere Paul Rahn bildete die Trommler aus: Paul Rahn jun., Werner Rahn, Josef Ross, Theo Görtz, Willibald Hess, Günter Rabzinski, Hermann Grave. Ei der Maikirmes 1950 sah man bereits neben dem Instrumentalverein das stattliche Trommler- und Pfeiferkorps. Die finanzielle Lage war natürlich – der damaligen Zeit entsprechend – nicht rosig, so dass die Musiker noch nicht in Uniformen aufziehen konnten (schwarze Hose, weißes Hemd). Das änderte sich aber bereits 1955. Seitdem treten die etwa 15 Trommler und Pfeifer in ihren schmucken Uniformen auf. Der Spielmannszug nahm auch in der Folgezeit einen steten Aufschwung. Nach einigen Jahren übernahm Karl Caron die Leitung der Musiker, die er nach etwa zehn Jahren an Helmut Walter abgab. Helmut Walter, eines der engagiertesten Mitglieder des Trommler- und Pfeifenkorps, wurde nicht zu letzt wegen seines einmaligen Einsatzes für das Korps mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Jubiläumsjahr 1975 entschlossen sich die beiden Spielmannszüge Unter- und Oberstadt zum Zusammenschluss. Fortan hieß das Korps Trommler- und Pfeiferkorps „Vereinte Freunde“ Wassenberg. Hans Heinrich wurde zum Vorsitzenden gewählt, Erwin Wolters erster Tambourmajor der „Vereinten Freunde“. Trotz dieser Vereinigung geriet der Verein Anfang der 80er Jahre in eine Krise; der Spielbetrieb musste zeitweise eingestellt werden. Der Initiative von Arnold Kleier, dem Schützenkönig von 1983, sowie Hans Kohlen, Walter Senk, Fritz Langerbeins und anderen Förderen ist es zu verdanken, dass 1984 ein Neuaufbau gelang. Walter senk (Präsident) Hans Kohlen (1. Vorsitzender) und Arnold Kleier (2. Vorsitzender) bildeten den engen Vorstand.
Der unermüdliche Einsatz von Hans Kohlen und „Nölles“ Kleier fand seine Anerkennung in der bisher einzigen Verleihung der „Goldenen Vereinsmedaille“. Arnold Kleier lag vor allem die Förderung des Nachwuchses am Herzen. Ferienlager auf dem Ponyhof in Leuth bei Kaldenkirchen förderten die Kameradschaft. Die enorme Aufbauarbeit zeigte bald ihre Früchte: Im Jubiläumsjahr 1990 präsentiert der Spielmannszug 40 Aktive. Die Jubiläumsfeier im Rahmen der Maikirmes, verbunden mit der Ausrichtung des Stadtmusikfests, bildete einen absoluten Höhepunkt im Vereinsleben. Beim großen Festbankett samstags begrüßte Präsident Walter Senk neben zahlreichen „Ehemaligen“ viele Ehrengäste. Schirmherr Alex Dohmen, Schwiegersohn des ersten Tambourmajors und Mitbegründers Theo Wilms, erinnerte in seiner Laudatio an die „alten Zeiten“. Er würdigt insbesondere die gute Arbeit des Vorstandes, durch die der Verein zu seiner jetzigen Größe und Qualität gewachsen sei. Präses Pfarrer Heinz Pütz betonte die Wichtigkeit der Förderung örtlicher musizierender Vereine: „Wir haben“, so führte er aus, „hier viele Chöre und Korps, die sich in jeder Beziehung sehen und hören lassen können. Und gerade die haben jedwede Förderung neben ihrem eigenen Engagement verdient“. Bruno Backhaus brachte den Dank und die Glückwünsche der St. Georgsbruderschaft zum Ausdruck. Zahlreiche Mitglieder des Spielmannszuges wurden für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt: Ralf Kleier, Stefan Kohlen und Jürgen Wolf für 15 Jahre, Arnold Heinrichs und Hans Heinrichs für 20 Jahre sowie Leo Steffens für 30 Jahre. Ein besonderer Dank galt an diesem Abend Ehrenmitglied Theo Wilms, der leider aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Jubiläumsfeier teilnehmen konnte, Erwin Wolters für mehr als 30jährige Treue sowie den anwesenden Gründern Helmut Walter, Willi Siegers, Karl Caron, Theo Görtz, Arthur Kutzborski, Rudi Wibbing, Werner und Paul Rahn, Günter Rabzinski, Walter Wanna, Theo Wilms und Matthias Breuer. Höhepunkt des Stadtmusikfestes war der große Festzug am Sonntag durch die Oberstadt mit dem abschließenden Zusammenspiel aller teilnehmenden musizierenden Vereine Wassenbergs. Beim Vogelschuss gelang es einem Aktiven des Spielmannzuges, Stefan Kohlen, die Schützenkönigswürde zu erringen. Zu den zahlreichen Verpflichtungen der „Vereinten Freunde“ gehört das Wecken am Kirmessonntag. Mit einem Ständchen bereiten die Spielleute ihren Zahlreichen Gönnern eien Freude und jeder gibt gerne seinen Obolus für die gute Sache.